AUSSTELLUNG (19. Januar bis 10. Februar 2008)

Meike Becker-Khalfaoui / Miro Frei / Rahel Zweig

Das Thema Mensch steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung, der Mensch in seiner Individualität, in seinem Beziehungsnetz, in seinem sozialen Umfeld, in der Isolation und in der Masse, ein unerschöpfliches Thema in der Kunst. Diese Ausstellung soll einen kleinen Einblick geben, wie unterschiedlich wahrgenommen wird, wie vielfältig und vielschichtig die äussere Erscheinung aus der Innensicht umgesetzt wird.

Meike Becker aus Bremgarten schloss ihr Grafik-Design-Studium an der Hochschule für Kunst in Bremen 1984 mit Diplom ab. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit entstanden bereits zu dieser Zeit erste freie Arbeiten. Entsprechend ihrer differenzierten Sicht des menschlichen Wesens, setzt Meike Becker ihr inneres Bild in mehrschichtigem Farbauftrag in eine äussere, sichtbare Form. Durch Überzeichnen, Auskratzen und Einritzen entstehen sensibel strukturierte Flächen. Einzelfiguren, Paare und Gruppen in ihrem Menschsein und ihren Beziehungen im Bild zu erforschen, in Form und Farbe in einer Bildkomposition wiederzugeben, ist für die Künstlerin eine immer neue Herausforderung.

Miro Frei aus Zürich belegte noch während seines Studiums in Geschichte und Germanistik Kurse an der HdK in Zürich, wo er sich die Grundlagen für sein künstlerisches Schaffen erwarb. In seinen expressiven Porträts zeigt er oft Menschen, die ihn faszinieren, sei es durch persönliche Begegnungen oder durch ihre literarischen Werke. In der objektiven und subjektiven Auseinandersetzung mit der Person, ihrer Ausstrahlung und ihren für den Künstler bedeutsamen Merkmalen entwirft er sein Bild, gibt er die subjektive Wahrnehmung nach aussen.

Momentaufnahmen von Menschen in Grossstädten sind das Thema In Rahel Zweigs kleinformatigen Bildern. Aussenseiter der Gesellschaft, einsam und geächtet, so hat sie diese Menschen erlebt. Es geht der Künstlerin nicht darum anzuklagen, sie zeigt auf, weist hin auf ein gesellschaftliches Problem, das mehr oder weniger verborgen überall existent ist. Diesen Menschen eine Stimme zu geben, aber auch die Flüchtigkeit des Augenblicks, wie sie Begegnungen auf der Strasse an sich haben einzufangen, ist Rahel Zweigs Absicht. Dieser kurzen Wahrnehmung in ihrer Zufälligkeit, in ihrer Vergänglichkeit und Bedeutungslosigkeit gibt die Künstlerin Raum und macht so das Unbeachtete zum Thema.

Galeristin, Anna Sebelka-Oetiker

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