Ursula Baumberger , Umiken
Ulla Rohr , Rikon

 

Es sind zwei ganz verschiedene Bildwelten, die weissen Relief-Bilder von Ursula Baumberger und die farbigen Arbeiten von Ulla Rohr. Eines aber ist beiden Künstlerinnen in ihren Arbeiten gemeinsam – das Hinterfragen dessen was wir sehen und erfahren, die Suche nach Struktur und Transparenz.

Ursula Baumberger absolvierte die Kunstgewerbeschule Zürich, heute HdK, wo sie sich die Grundlagen für ihr künstlerisches Schaffen erwarb. Seit 1977 zeigt sie ihre Arbeiten in verschiedenen Galerien in der Schweiz, unter anderem im Trudelhaus Baden und in der Galerie Zimmermannshaus in Brugg.
Ursula Baumberger hat immer wieder um Neuanfänge gekämpft. So auch, bevor sie sich vor mehreren Jahren entschied, auf die Farbe zu verzichten. „In meinen Bildern suche ich Klarheit, Ruhe, Schlichtheit“ so die Künstlerin. Form und Linien sind die gestalterischen Elemente, die je nach Lichteinfall, durch das Licht- und Schattenspiel dem weissen Relief-Bild ein wechselhaftes Eigenleben verleihen. So öffnet sich, gerade durch die Einschränkung, durch den Verzicht auf Farbe eine weites Feld der Bildgestaltung – einfache Linien und Formen treten in immer neue Beziehungen und Spannungsverhältnisse. Die Technik für ihre Bilder hat Ursula Baumberger selber entwickelt. Sie baut ein Kartonrelief auf und überzieht dieses in einem aufwändigen Prozess mit weissem Tuch.

Ulla Rohr in Deutschland geboren, lebt seit 1974 in Rikon im Tösstal. Die ausgebildete Fotografin verbrachte mehrere Jahre in Florenz und Paris, wo sie sich weiter bildete. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland zu sehen.

In der Malerei von Ulla Rohr geht es immer um den Menschen, um das Netzwerk in dem wir leben. So stark auch der Mensch heute durch Technik und Wissenschaft bestimmt ist, seine Gefühle und Emotionen bleiben prägend für seine Befindlichkeit, ob bewusst oder unbewusst. Die Künstlerin widmet sich in ihrem Schaffen immer neu diesem einen Thema: der Mensch in seiner Verletzlichkeit und Sensibilität, auf der Suche nach Nähe und im Fremdsein, in der Vereinzelung und in der Gruppe, in seinem Sein begrenzt als Teil der Natur. Ulla Rohr zeigt ihre Wahrnehmung verschiedener Stationen und Erfahrungen, aber auch Weiterentwicklung, Veränderung und Wandlung im menschlichen Dasein.

Anna Sebelka-Oetiker, Galeristin


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