„Farbschichten“ Ausstellung 5.6.04 – 30.6.04
Es gab schon immer Künstlerfreundschaften, in denen sich Künstler inspirierten,
so z.B. Calder – Miro, Picasso – Bracque. Manche Künstler arbeiteten so intensiv
zusammen, dass ihre Bilder kaum zu unterscheiden sind. Ein gemeinsames Atelier
und dennoch verschiedene künstlerische Wege, wie Sie hier sehen können, das
erstaunt.
Julia Eitelbuss arbeitet mit Acrylfarben, Leah Hughes mit Eitempera. Die Farben
ermischt sie sich selbst.
Eitempera ist eine alte Technik. Die Farben werden aus Eigelb, einem Bindemittel
und Farbpigmenten hergestellt. Da die Farben schnell verderben, muss man
genügend Farbe anmischen und diese auch rasch verbrauchen.
Das Thema „Farbe, Farbschichten“ beschäftigt beide Künstlerinnen.
Farbschichten verdecken, lassen aber auch andere Farben durchscheinen. Dies
ergibt unzählige Möglichkeiten, unzählige Farbabstufungen, die man durch Mischen
nicht erreichen kann.
Farbschichten – Schichten haben aber auch einen anderen Aspekt. Schichten kann
man mit Zeit gleichsetzen. Neue Schichten entstehen an neuen Tagen oder nach
Wochen. Die eigenen Erlebnisse, das eigene Leben, die Diskussionen und
Inspirationen durch Gespräche mit der Künstlerfreundin prägen die neue Schicht,
den neuen Ausdruck. Schichten sind auch Vergangenheit, sind Zeit im Raum.
Julia Eitelbuss besuchte die Schule für Gestaltung in Zürich . Sie schloss dort
die Ausbildung zur Textilentwerferin ab. Sie arbeitet jetzt als freie
Künstlerin.
Ihr Hauptinteresse ist das Licht.
Licht - wie es eine Landschaft verändert;
Licht – welche Stimmung es hervorruft.
Leah Hughes studierte an der Universität in Washington Malerei., in London
Eurythmie und 1996 bei Emil Schwarz wieder Malerei. Seither ist sie ebenfalls
freischaffende Künstlerin.
Leah Hughes Thema sind die inneren Bilder, die sie durch Farbe, Texturen und
Farbschichten auf Leinwand setzt. Zu Beginn hat sie eine Ahnung der inneren
Bilder, die sich dann im Malprozess entwickeln (vgl. Farbschichten = Zeit).
Text: Inge Baiatu